Wir sind im Leben ständig mit letzten Malen konfrontiert und doch sind sie uns ganz selten bewusst.
Ein Freund hat mir mal erzählt, er fürchtet den Tag an dem er das letzte Mal seine Tochter hochhebt und auf den Arm nimmt und nicht bemerkt, dass es das letzte Mal war.
Wenn Kinder groß werden ist es eine Sache, weil ja die „verlorenen“ Dinge durch neue abgelöst werden. Wenn Menschen alt werden, ist es eine Andere. Ich hatte vor Kurzem so ein Erlebnis, das das Gefühl ausgelöst hat „wenn ich das nächste Mal hier bin, bist Du nicht mehr da“. Da war es mir auf einmal SEHR bewusst.
An wieviele letzte Male erinnere ich mich nicht? Das letzte Mal Vanillikipferl backen mit der Urlioma oder das letzte Mal Siesta mit der Babynichte auf dem Bauch. Aber auch das letzte Essen im alten Stammcafé oder der letzte ewiglange Pausentratsch mit der alten Kollegin.
Manchmal hab ich so ein Gefühl, wenn scheinbar unbedeutende Momente, irgendwie größer wirken. Aber so oft ziehen sie vorbei… „Normale“ Dinge sind plötzlich wichtig, wenn man weiß, dass sie bald nicht mehr normal sind.
Aber was ist schon normal? Ich will öfter Momente so spüren, als wüsste ich, es ist das letzte Mal.